Wie kam ich zu Shiatsu?

 2016 habe ich diesen Bericht über meinen Werdegang mit Shiatsu im Laufamholzer Blatt „Mein Herz schlägt für Laufamholz“ veröffentlicht. Wer Lust hat, kann sich etwas Zeit nehmen und schmunzeln. Viel Spaß damit:

Shiatsu????? – Eine neue Kampfkunst????

Oft werde ich gefragt, „Was machst Du beruflich?“. Wenn ich dann mit Shiatsu antworte, trifft mich fast immer ein fragender Blick. Meistens ist spätestens jetzt das Interesse verloren. Falls doch, wird hinter Shiatsu eine Kampfsportart vermutet.                    
Sobald ich antworte, „Es ist eine achtsame Körperarbeit, die der Akupunktur ähnelt, bei der jedoch keine Nadel verwendet wird. Mit Hand-, Ellbogen- und Knietechnik wird auf dem Meridiansystem gearbeitet.“ stoße ich meist auf Verständnislosigkeit und kein weiteres Interesse. Schade.

Manchmal gibt es noch ein paar Wenige, die nachfragen. Es sind genau die, die neugierig sind und damit offen bleiben ohne Vorurteil und dahin kommen, Dinge ausprobieren, wahrnehmen und vielleicht sogar zulassen zu können.
Warum schreibe ich das? Weil ich Shiatsu lebe und mich freue, wenn es in seiner Art und vielleicht als ein Begriff in unseren Köpfen akzeptiert wird.

Um ganz ehrlich zu sein, ich war nicht recht viel anders, als die Meisten. Ich habe zwei Shiatsu Behandlungen erhalten ohne es wirklich zu wollen. Nun ja, was kostenlos ist, nimmt man doch manchmal ganz gerne mit, oder?!?

Meine erste nicht gewünschte Shiatsu Begegnung fand in einem Wellnesshotel statt. Alle Anwendungen waren ausgebucht - bis auf Shiatsu. „Was ist das“, fragte ich mich nur und der Frust darüber, einmal in einem Wellnesshotel zu sein und dann eine Shiatsu Behandlung nehmen zu müssen, lies mich nicht wirklich entspannen. Ich wunderte mich, dass ich angezogen auf dem Boden liegend behandelt werden sollte. „Was will er denn behandeln“, fragte ich mich und verspannte noch mehr. Ohne Worte wurde ich durchgeknetet und gezogen und verbogen, dass ich nicht mehr so recht wusste, was hier eigentlich geschieht. „Will er mich zerlegen und mich in Einzelteilen gehen lassen, will er meine körperlichen Grenzen austesten…?“, schoss es mir durch den Kopf.
Aber irgendetwas hat dieses Shiatsu mit mir gemacht. Ich hatte das Gefühl jemand hat mich einmal komplett auseinandergebaut, mich neu sortiert, meine Wahrnehmung mir gegenüber geschärft und mich dann wieder zusammengesetzt. Das ist mir natürlich alles erst viel, viel später bewusstgeworden. „Alle guten Dinge brauchen seine Zeit“, heißt es doch.
Gleich danach war ich platt, geschafft und irgendwie leer UND l e i c h t.
Eigentlich beschloss ich für mich, sowas muss ich nicht mehr haben. Kaum hatte ich diesen Entschluss gefasst, schenkte mir jemand einen Gutschein. Was wohl? Einen Shiatsu Gutschein, „oh Schreck“, dachte ich mir nur.
Nach einem ½ Jahr entschied ich mich dann doch diesen Gutschein nicht verfallen zu lassen. Und siehe da, wieder eine komplett neue Erfahrung. Diesmal wurde ich kaum berührt und die Shiatsu Praktikerin fand trotzdem all die Stellen, die entweder schmerzhaft oder bedürftig waren. „Wie geht das“, fragte ich mich. Nachdem ein weiteres ½ Jahr verstrichen war, informierte ich mich im Internet über Shiatsu. Seitdem hat es mich gepackt und ich liebe das was ich tue von ganzem Herzen.

Vielleicht kann ich das so überzeugt sagen, weil ich überhaupt nicht aus dieser Branche komme. Ich weiß, was es heißt in der Industrie zu arbeiten, Stress zu meistern, vor Leuten zu präsentieren, in der Welt rumzureisen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, sportlich vielschichtig unterwegs zu sein und zu guter Letzt eine Mutter zu sein, die für alles zuständig ist – ABER keine Zeit mehr findet sich und ihren Bedürfnissen nachzugehen.

Durch meine Vielfältigkeit und Leidenschaft im Sport dachte ich eigentlich immer, dass ich meinen Körper sehr, sehr gut kenne – ABER weit gefehlt.
Früher war der Sport mein Ausgleich zur Berufswelt. Hier habe ich Entspannung und innerliche Ruhe finden können. Ich habe mich nur auf einer bestimmten Ebene, der körperlichen, ausgetobt und somit eine gewisse Entspannung erreicht.

Jetzt aber habe ich erfahren, dass mir jemand eine Anleitung ganz ohne Worte in die Hand gelegt hat, die mich mein Inneres spüren lässt.
Nach fünf Jahren Ausbildung, weiteren etlichen Jahren der Fortbildung und vielen Erfahrungen bin ich immer noch neugierig und merke, dass man nie auslernt.

Shiatsu fasziniert mich, weil wir Shiatsu Praktiker nicht nach Diagnosen gehen. Wir müssen nichts – wir schenken Raum und Zeit ohne Vorurteil und ermöglichen dadurch dem behandelten Körper, zur Ruhe zu kommen. Die verloren geglaubte Selbstregulierung des Körpers, egal ob körperlich oder seelisch, darf jeder in seinem ihm eigenen Tempo wahrnehmen und erfahren.
Warum schenken wir uns nicht einfach etwas Zeit – Zeit für die wesentlichen Dinge – UNS selbst.

Daniela Grebenar, Shiatsu Praktikerin
 2016 habe ich diesen Bericht über meinen Werdegang mit Shiatsu im Laufamholzer Blatt „Mein Herz schlägt für Laufamholz“ veröffentlicht. Wer Lust hat, kann sich etwas Zeit nehmen und schmunzeln. Viel Spaß damit:

Shiatsu????? – Eine neue Kampfkunst????

Oft werde ich gefragt, „Was machst Du beruflich?“. Wenn ich dann mit Shiatsu antworte, trifft mich fast immer ein fragender Blick. Meistens ist spätestens jetzt das Interesse verloren. Falls doch, wird hinter Shiatsu eine Kampfsportart vermutet.                    
Sobald ich antworte, „Es ist eine achtsame Körperarbeit, die der Akupunktur ähnelt, bei der jedoch keine Nadel verwendet wird. Mit Hand-, Ellbogen- und Knietechnik wird auf dem Meridiansystem gearbeitet.“ stoße ich meist auf Verständnislosigkeit und kein weiteres Interesse. Schade.

Manchmal gibt es noch ein paar Wenige, die nachfragen. Es sind genau die, die neugierig sind und damit offen bleiben ohne Vorurteil und dahin kommen, Dinge ausprobieren, wahrnehmen und vielleicht sogar zulassen zu können.
Warum schreibe ich das? Weil ich Shiatsu lebe und mich freue, wenn es in seiner Art und vielleicht als ein Begriff in unseren Köpfen akzeptiert wird.

Um ganz ehrlich zu sein, ich war nicht recht viel anders, als die Meisten. Ich habe zwei Shiatsu Behandlungen erhalten ohne es wirklich zu wollen. Nun ja, was kostenlos ist, nimmt man doch manchmal ganz gerne mit, oder?!?

Meine erste nicht gewünschte Shiatsu Begegnung fand in einem Wellnesshotel statt. Alle Anwendungen waren ausgebucht - bis auf Shiatsu. „Was ist das“, fragte ich mich nur und der Frust darüber, einmal in einem Wellnesshotel zu sein und dann eine Shiatsu Behandlung nehmen zu müssen, lies mich nicht wirklich entspannen. Ich wunderte mich, dass ich angezogen auf dem Boden liegend behandelt werden sollte. „Was will er denn behandeln“, fragte ich mich und verspannte noch mehr. Ohne Worte wurde ich durchgeknetet und gezogen und verbogen, dass ich nicht mehr so recht wusste, was hier eigentlich geschieht. „Will er mich zerlegen und mich in Einzelteilen gehen lassen, will er meine körperlichen Grenzen austesten…?“, schoss es mir durch den Kopf.
Aber irgendetwas hat dieses Shiatsu mit mir gemacht. Ich hatte das Gefühl jemand hat mich einmal komplett auseinandergebaut, mich neu sortiert, meine Wahrnehmung mir gegenüber geschärft und mich dann wieder zusammengesetzt. Das ist mir natürlich alles erst viel, viel später bewusstgeworden. „Alle guten Dinge brauchen seine Zeit“, heißt es doch.
Gleich danach war ich platt, geschafft und irgendwie leer UND l e i c h t.
Eigentlich beschloss ich für mich, sowas muss ich nicht mehr haben. Kaum hatte ich diesen Entschluss gefasst, schenkte mir jemand einen Gutschein. Was wohl? Einen Shiatsu Gutschein, „oh Schreck“, dachte ich mir nur.
Nach einem ½ Jahr entschied ich mich dann doch diesen Gutschein nicht verfallen zu lassen. Und siehe da, wieder eine komplett neue Erfahrung. Diesmal wurde ich kaum berührt und die Shiatsu Praktikerin fand trotzdem all die Stellen, die entweder schmerzhaft oder bedürftig waren. „Wie geht das“, fragte ich mich. Nachdem ein weiteres ½ Jahr verstrichen war, informierte ich mich im Internet über Shiatsu. Seitdem hat es mich gepackt und ich liebe das was ich tue von ganzem Herzen.

Vielleicht kann ich das so überzeugt sagen, weil ich überhaupt nicht aus dieser Branche komme. Ich weiß, was es heißt in der Industrie zu arbeiten, Stress zu meistern, vor Leuten zu präsentieren, in der Welt rumzureisen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, sportlich vielschichtig unterwegs zu sein und zu guter Letzt eine Mutter zu sein, die für alles zuständig ist – ABER keine Zeit mehr findet sich und ihren Bedürfnissen nachzugehen.

Durch meine Vielfältigkeit und Leidenschaft im Sport dachte ich eigentlich immer, dass ich meinen Körper sehr, sehr gut kenne – ABER weit gefehlt.
Früher war der Sport mein Ausgleich zur Berufswelt. Hier habe ich Entspannung und innerliche Ruhe finden können. Ich habe mich nur auf einer bestimmten Ebene, der körperlichen, ausgetobt und somit eine gewisse Entspannung erreicht.

Jetzt aber habe ich erfahren, dass mir jemand eine Anleitung ganz ohne Worte in die Hand gelegt hat, die mich mein Inneres spüren lässt.
Nach fünf Jahren Ausbildung, weiteren etlichen Jahren der Fortbildung und vielen Erfahrungen bin ich immer noch neugierig und merke, dass man nie auslernt.

Shiatsu fasziniert mich, weil wir Shiatsu Praktiker nicht nach Diagnosen gehen. Wir müssen nichts – wir schenken Raum und Zeit ohne Vorurteil und ermöglichen dadurch dem behandelten Körper, zur Ruhe zu kommen. Die verloren geglaubte Selbstregulierung des Körpers, egal ob körperlich oder seelisch, darf jeder in seinem ihm eigenen Tempo wahrnehmen und erfahren.
Warum schenken wir uns nicht einfach etwas Zeit – Zeit für die wesentlichen Dinge – UNS selbst.

Daniela Bärthlein, Shiatsu Praktikerin
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